Petersilie – Glück von Fensterbank und Garten

von Helga Rietig, Heilpraktikerin

 

Der dunkelgüne Farbstoff, das Chlorophyll, ähnelt bis auf ein Molekül unserem roten Farbstoff im Blut. Deshalb sind dunkelgrüne Pflanzen so gut für die Blutreinigung und Frühjahrskuren geeignet.

Das Aperol der Petersilie macht uns gelassen. Petersilie wird in alten Schriften als gedächtnissteigernd, blutreinigend und hautglättend beschrieben.

Blätter und Wurzeln der Petersilie besitzen die gleichen Inhaltsstoffe: Die Hauptbestandteile der Duftstoffe sind v.a. Myristizin und Limonen. Petersilie enthält mit ca. 160 Milligramm auf 100 Gramm vergleichsweise zu Zitrusfrüchten viel Vitamin C.

Das duftende Öl der Petersilie fördert die Entwässerung des Körpers und wirkt entspannend. Deshalb wurde die Petersilie früher gerne gegen Menstruationsbeschwerden, bei ausgebliebener Regelblutung und zur Abtreibung, aber auch zur Beschleunigung des Geburtsvorganges verwendet. Auch heute gibt es in bestimmten Vierteln einer Stadt immer noch Straßen mit dem Namen „Petersilienstraße“, was auf deren Verwendung hinweist, so wie z.B. die Petersilienstraße hinter dem Aachener Dom.

Verkochte Petersilie gilt im Süden Italiens noch heute als altes Hausmittel für Abtreibungen.

In der Küche wird Petersilie gern frisch über Speisen gegeben, damit sie ihr wunderbar duftendes Aroma nicht verliert und entspannt.

 

 

 

 

 

Pfeffer

Pfeffersack!

Pfeffer stand schon früher für das männliche Marsprinzip, Reichtum und Intelligenz.

Pfeffer war mit seiner heilenden, antibakteriellen, entkrampfenden, das Gedächtnis fördernden und stimmungsaufhellenden Wirkung auch schon früher sehr beliebt. Apropos beliebt. In der Liebe hilft er durch die Freisetzung körpereigener Opiate auch, denn er sorgt durch seine Schärfe für gute Laune und Entspannung. Der Alltagsstress fällt ab und es wird für schönere Sachen im Kopf Platz.

Pfeffer kann gegen Schmerzen, Krämpfe im Muskel-oder Magen-Darm-Bereich, asthmatische Anfällen, Arthritis, zu niedrigen Blutdruck, unreine Haut, Entzündungen, Infektanfälligkeit und träger Verdauung verwendet werden.

Vorsicht ist allerdings bei Bluthochdruck geboten.

 

Und hier kommt ein schnelles Pfeffer-Rezept.

Man nehme:

 

8 kleine Maultaschen in Streifen schneiden, die es im Supermarkt fertig zu kaufen gibt oder Sie entscheiden sich für Hering, 3 Zwiebeln klein schneiden, 2 Knoblauchzehen durch die Presse drücken, 200g geputzten Champignons vierteln oder in Scheiben schneiden, Ghee (geklärtes Butterfett) in einer großen Pfanne erhitzen, Zwiebeln, Maultaschen / Fisch und Champignons darin ca. 10 Minuten unter häufigem Wenden anbraten, je nach Geschmack frisch gemahlenen Pfeffer aus der Pfeffermühle dazu geben, sowie 2 Knoblauchzehen, Kurkuma, Paprika, Sahne und 2 EL feingehackte Petersilie, die Apiol, ebenfalls einen Glücklichmacher enthält, unterrühren, kurz köcheln lassen und nochmals mit Salz, rotem und grünen Pfeffer abschmecken, mit Petersilie, Basilikum und rotem Pfeffer dekorieren – fertig.

 

Pfeffer erhöht den Hirnstoffwechsel und ist damit für ein gelungenes Silvestermenü ein tolles Gewürz. Allerdings sollte er nicht nach 18:00 gegessen werden, wenn man zeitig schlafen gehen möchte.

 

„Nach einem guten Essen kann man jedem verzeihen, sogar der eigenen Verwandtschaft.“

Oscar Wilde

 

 

 

 

Safran, das teuerste Gewürz der Welt, nur weder riecht oder schmeckt er gut – Geschmacksverirrung oder heimliches Betören???

Wenn ich in meinen Kursen nach dem Erzählen über Safran, seiner Gewinnung und seinem Preise das Gläschen mit den kleinen roten Fädchen herumgehen lasse, schnuppern alle daran und verziehen das Gesicht. So ist es mir das erste Mal auch gegangen. Es riecht eher nach Chloroform. Was soll daran so toll sein?

Es ist seine Wirkung – das „Opium für Kinder“, so hat man das früher genannt. Aber Safran hat eine andere Stärke.

Bei den „Zwangsfesten“ wie Geburtstag, Ostern, Weihnachten, an denen in manchen Familien der Ärger schon vorprogrammiert war und auch immer noch ist, habe geschickte Hausfrauen miteinander gesprochen, eine ordentliche Dröhnung in den Kuchen gegeben, beobachtet und alle blieben friedlich. Die Familie konnte sogar über schlechte Witze der „Gegner“ lachen.

Das war bemerkenswert und hat sich ziemlich schnell herumgesprochen.

Depressionen, Gedankenleere, Engherzigkeit, Mangel an  Liebesfähigkeit waren die ersten Gründe, Safran zu benutzen. Dann hat man festgestellt, dass Safran auch bei

Menstruationsbeschwerden,Unfruchtbarkeit, Prostatabeschwerden,  Herzschwäche, Arteriosklerose und Erschöpfung helfen kann, also alles etwas, das mit unserem Zusammenleben zu tun hat.

Übrigens, eine echte Paella setzt genau auf diese Zutat.

Und hier ist ein eifnaches Rezept:

 

Safran-Reis:

ganz einfach Reis mit Safran in kochendem Salzwasser nach Packungsanweisung zubereiten, kurz bevor des Reis gar ist, den Herd abschalten, klein geschnittene Tomaten dazu geben, Chili waschen und in Ringe schneiden, Basilikum waschen, trocken schütteln und Blättchen von den Stielen zupfen, Tomate und Chili unter den Reis heben und in Schalen anrichten, mit Basilikum garnieren – fertig.

Vanille – sich einfach nur von der Königin der Gewürze guttun lassen

Weltweit ist Vanillin der am meisten verwendete Aromastoff, und das nicht ohne Grund, denn ihr Duft ist sinnlich und sie gilt seit Jahrtausenden zudem als potenzsteigern. Mit Vanille sind wir ausgeglichen und fühlen uns kraftvoll.

Wissen Sie, wann Sie den ersten Kontakt mit Vanillin hatte?

Es war, als Sie das erste Mal gestillt wurden. Muttermilch enthält neben anderen immunstimmulierenden Stoffen auch das belebende kräftigende und gleichzeitig entspannende Vanillin.

Wir sind also auf den Geschmack von Vanille von Anfang an konditioniert.

Das machte sich die Schokoladenindustrie zu nutze, denn Schokolade enthält jede Menge Vanillin. Wir verbinden mit dem Vanilleduft vielleicht nach einem stressigen Tag unterbewusst Mama – Geborgenheit – Wärme ….   Also kaufen wir von der Industrie instinktiv gesteuert mehr Schokolade, die Vanillin enthält.

Doch zurück zur Vanille:

Verwendet werden die Kapselfrüchten der Gewürzvanille (Vanilla planifolia).Die Vanille ist unter den Orchideen die einzige Nutzpflanze.

Sie kommt aus den tropischen Regenwäldern Südostmexikos und Mittelamerikas. Sie wächst dort als Kletterpflanze. Ihre Ranken können bis zu 10 Meter lang werden.

Inzwischen gibt es sogar Vanille in einem Hattinger Wintergarten. Doch die beste Vanille kommt aus Madagaskar. Es ist die Bourbon Vanille. Für 1 Kg zahlt man auf dem Weltmarkt über 100€.

Vanille wird aufgrund Ihrer seelisch aufhellenden Eigenschaften gerne in Gebäck, Pudding und Cremespeisen verwendet. Inzwischen hat sie aber auch schon die „herzhafte“ Küche erobert, da Vanille auch verdauungsfördernd galletreibend und damit verdauungsfördern ist. 

Außerdem kann Vanille den Stoffwechsel anregen.

Die einfachste Form, Vanille zu nutzen, ist, eine gute, in ein Glasröhrchen verpackte Vanilleschote auszukratzen und den Inhalt  so wie er ist, ins Soßen oder Aufstrichen zu verwenden.

Sie können z.B. Vanille-Honig selber herstellen, in dem Sie etwas von den ausgekratzten Vanillekörnchen einfach in Honig geben, das Ganze mindestens über eine Nacht ziehen lassen und dann erst verwenden. Auch die leergekratzte Schote eignet sich noch zum Aromatisieren von Zucker oder Salz.

Zimt – erwärmend, leicht anregend und erotisierend

Zimt wurde schon früher vor allem in der dunklen Jahreszeit für aphrodisierende Zwecke verwendet, in dem man das eigenntlich sehr scharfe Zimtöl, in eine Trägerflüssigkeit, wie z. B. Olivenöl gemischt hat. Dann konnte man es sanft auf den ganzen Körper auftragen und vorsichtig einmassiert.

Doch Zimt ist nicht gleich Zimt. Es gibt verschiedenen Sorten. Ceylon ist nicht gleich Cassia.

Dennoch, Zimt im Allgemeinen kann viel mehr.

Was wären Pfefferkuchen und Glühwein ohne Zimt?!?

Zimt ist für Diabetiker fast unabkömmlich, denn er senkt den Blutzuckerspiegel. Deshalb hatten unsere Mütter instinktiv Zucker und Zimt auf den Grießbrei gestreut. Zucker hebt den Gehalt unseres Glückshormons Serotonin im Blut und Zimt regt den Stoffwechsel leicht an, macht glücklich und senkt den Blutzucker wieder ab. So wirkt er ausgleichend.

Zimt – Weihnachtsgebäck – Glühwein, indischer Chai-Tee waren früher exotisch und damit fast unbezahlbar.

Heute wird Zimt in der traditionellen Kräuter- und Gewürzheilkunde v.a. gegen Appetitlosigkeit, Blähungen, Bronchitis, Diabetes mellitus, Erbrechen, Erkältung, Fieber, Gedächtnisschwäche, Heiserkeit, Magenbeschwerden, Magenkrämpfe, Menstruationskrämpfe,
Muskelschmerzen, Nasennebenhöhlenentzündung und Übelkeit eingesetzt. Außerdem wirkt er durchblutungsfördernd und erwärmend.