Heilpflanzen

Beinwell

Der Beinwell hat seinen Namen von den Beinen (Gebeinen), denen er gut (well) tun soll.


Er wird in der Volksheilkunde z.B. bei vielen Knochen- und Hauterkrankungen, wie Arthritis, Arthrose, Knochenbrüchen, Knochenhautentzündungen, Schleimbeutelentzündngen, Krampfadern, bei zu starker Hornhautbildung, Hautrisse, Hautjucken oder Ekzemen eingesetzt.
Da Beinwell entzündungshemmend und kühlend wirkt, kann er auch bei schlecht heilende Wunden, Verbrennungen, Schmerzen, oder Schnittwunden genutzt werden. Es ist eine sehr vielseitig verwendbare Pflanze, über die man noch viel schreiben könnte.
Beinwell liebt feuchten Boden. Deshalb steht er in Schwerte vor allem an dere Ruhr, aber auch im Feuchtgebiet zwischen Rohrmeisterei und Ruhr.

Die Karde

blühende Karde mit Bienchen

Die Karde wurde in der alten Hausmedizin v.a. als Tinktur gegen Nieren-Blasen, aber auch Magen-Darmerkrankungen eingesetzt.
In den letzten Jahren hat sie sich einen immer besseren Ruf bei der Behandlung von Borreliose + einem sauberen laborgeprüften Zeolith mit Zertifikat, der die zerfallenen Bakterien als “Schlepper” aufnimmt, gemacht. Das ist deshalb wichtig, weil Zeolithe (Vulkangestein) auch Schwermetallbelastungen enthalten können.
Manche Patienten bevorzugen die Karde in dieser Kombination deshalb eher, als eine klassische Antibiotikatherapie.

Weil die Blüte der Karde sehr hart und kratzig ist, wurde sie früher auch gerne zum Kämmen der Haare benutzt. Sogar Schafswolle hat man damit gekämmt, bevor man sie zu Fäden versponnen hat, um z.B. daraus Kleidung oder Decken anzufertigen.

Basilikum

Basilikum – Sonne von der Fensterbank

 

von Helga Rietig, Heilpraktikerin

 

Der Basilikum kommt ursprünglich aus den Tropen Afrikas und Asiens. Er bringt uns die Sonne ins Haus, die Sonne auf den Teller.

Es gibt verschiedene Basilikumarten, z.B. den Rotblättriger Basilikum (Dark Opal),  Anisbasilikum, Horapa (Thai-Basilikum), Zimtbasilikum, Neapolitanischen Basilikum und Zitronenbasilikum.

Der unverwechselbare und markante Duft entweicht den zahlreichen Öldrüsen der Blätter Diese enthalten ätherische Öle, u.a. Linalool und Campher.

Basilikum hat neben seinem Duft und dem guten Geschmack eine Reihe positiver medizinischer Eigenschaften. Hier zählen vor allem die Linderung von Blähungen, Halserkrankungen und Erkältungen dazu.  Also vorbeugebd immer mal ein Blättchen zu knabbern, lohnt sich und macht guten Atem. Auch als Mittel gegen Fieber und Stress wurde früher Gartenbasilikum als Tee oder pur verabreicht.

Das Kraut besitzt blutdrucksenkende, entzündungshemmende, schmerzlindernde und entkrampfende Eigenschaften.

Basilikum ist als Heilkraut bereits seit der Antike bekannt und wurde damals gegen viele Beschwerden eingesetzt, z.B. gegen Hörstörungen, „Schwindeln des Hauptes“, Übelkeit und als Mittel „nach der Geburt“. Im Kräuterbuch von Pietro Andrea Mattioli, italienischer Arzt und Botaniker, sowie Leibarzt des Erzherzogs Ferdinant ll. und des Kaisers Maximilian ll., dessen Buch man heute bei Ebay für 2250,00€, bzw. 3.510,79€ ersteigern kann, ist viel zu finden.

Früher wurde das Kraut sogar bei Herzleiden oder bei „Ohnmacht“ verwendet. Äußerlich wurde der Basilikum meist zur Behandlung von Warzen sowie bei der Behandlung von Schrunden (eingerissene Haut) verabreicht.

Gelegentlich findet Basilikum auch heute noch unterstützend bei folgenden Beschwerden und Krankheiten seine Verwendung:

  • Gelenkschmerzen
  • Arthritis
  • Ekzeme
  • Akne
  • leichte Verdauungsbeschwerden
  • grippale Infekte
  • Migräne
  • möglicherweise vorbeugend und unterstütztend bei Hepatitis

Forschungen der letzten Jahren haben gezeigt, dass die ätherischen Öle des Basilikums womöglich wirksam gegen bestimmte Typen von Herpes- und Hepatitisviren sein können. Verantwortlich sind in erster Linie die in den Blättern enthaltenen Stoffe Ursolsäure, Linalool und Apigenin. Einige Stoffe schaffen es dabei, die Viren an der Vermehrung, zu hindern. Möglicherweise kann ein Wirkstoffkomplex in Zukunft dabei helfen, Krankheiten wie Hepatitis oder auch Bindehautentzündungen zumindest unterstützend zu behandeln. Weitere Forschungen stehen jedoch noch aus.

Nebenwirkungen: Aufgrund des hohen Estradiolgehaltes wird davon abgeraten, Basilikum ausschließlich für Therapiezwecke einzusetzen. In der Schwangerschaft sollte Basilikum ebenfalls nicht in hohen Dosen verwendet werden, da der enthaltende Campher Gebärmutterkrämpfe verursachen könnte.

Aber auf unserem Teller ist Basilikum ein duftender Genuss, ein Grün, dass das Herz erfreut und ein gesundes natürliches Nahrungsergänzungsmittel.

Weiterführende Literatur:

Chiang, L.C. et al. (2005): Antiviral activities of extracts and selected pure constituents of Ocimum basilicum. In: Clinical and Experimental Pharmacology and Physiology, Vol. 32, S. 811-816, doi: 10.1111/j.1440-1681.2005.04270.x

 

Alles Gute wünschen Naturheilpraxis Helga Rietig und Ferdinand Ziese, der kräuterkundige Nachtwächter von Schwerte.

Basilikum Öl

Teil 2: Basilikum – Sonne von der Fensterbank

Basilikum-Öl

Helga Rietig, Heilpraktikerin

Der duftende Lippenblütler wurde als Gewürz frisch oder getrocknet verwendet, z.B, in derüber 5000 Jahre alten indischen ayurvedischen Heilkust, im antiken Rom, in Griechenland und dem alten Ägypten.

Für die Herstellung von handelsüblichen reinen Basilikum-Öl können Blätter und Blüten der frischen Pflanze für die Wasserdampfdestillation verwendet werden. Für einen Liter des reinen ätherischen Basilikumöls werden zwischen 500 und 1000 Kilogramm (je nach Pflanze und Standort) Pflanzenteile benötigt.

Aber neben dem ätherischen Öl für die Duftlampe und medizinischen Zwecke für Einreibungen kann man sich auch selber Basilikum-Öl herstellen, in dem man gewaschenen und sehr gut getrockneten Basilikum in Öl gibt und darauf achtet, dass sich alle Blätter unter dem Öl befinden, damit nichts schimmelt. Ich persönlich bevorzuge aufbereitetes Sesamöl, so wir es im Ayurveda benutzen.

Ein reines ätherisches Basilikum-Öl aus dem Handel besitzt u.a. folgende, bereits identifizierten Inhaltsstoffe: Eugenol, Estragol, a-Fenchylalkohol, Linaool, Keton und ß-Caryophyllen 2 bis 3% u.v.m.

Reines ätherisches Basilikum-Öl wirkt:

  • entspannend
  • aufbauend
  • antidepressiv
  • erotisierend
  • schleimlösend
  • entzündungshemmend
  • antiviral
  • Muskel entspannend
  • stärkend
  • ausgleichend
  • krampflösend
  • antiviral
  • beruhigend
  • schmerzlindernd
  • antispasmotisch
  • antibakteriell
  • wehenfördernd (Achtung!)
  • wehenauslösend (Achtung!)
  • menstruationsauslösend(Achtung!)
  • konzentrationssteigernd
  • antimykotisch
  • schmerzlindernd
  • verdauungsfördernd
  • Insekten vertreibend

 

Bitte verwenden Sie generell ätherische Öle niemals pur, weil es zu konzentriert ist und brennen kann oder zu Hautreizungen führt.

Basilikum-Öl fördert die Bildung von Anti-Stress-Hormonen und hat so auf den ganzen Körper und die Nerven eine ausgleichende und stärkende Wirkung. Dadurch werden auch Depressionen gemindert und die Gedächtnisleistung gefördert.

Basilikum-Öl wirkt bei vielen Patienten schmerzlindernd, z.B. bei Arthritis und anderen Entzündungen im Körper.

Die chronische Übersäuerung durch unsere Nahrung und Lebensweise wird abgebaut, schmerzhafte Schwellungen gehen zurück und wir fühlen uns besser.

Selbst in der Lunge kann durch Basilikum-Öl Schleim gelöst und krampfartiger Husten gestillt werden.

Basilikum-Öl regt den Magen an, mehr Magensaft zu produzieren. Eine geregelte Verdauung ermöglicht eine bessere Vitalstoffaufnahme.

Doch Basilikumöl kann noch mehr.

 

Da Basilikum-Öl nicht nur durchblutungsfördernd wirkt, sondern auch antibakteriell, können entzündliche Hauterkrankungen, Pickel und Akne auf unterschiedlichen Ebenen bekämpft werden. Entzündungen werden bekämpft und auf der anderen Seite wird die Zellregeneration gefördert. Eine Verjüngung der Haut ist ebenfalls erkennbar. Es wirkt bei genauer Einhaltung der Dosierungsangaben hautfreundlich, bei Überdosierung allerdings hautreizend. Geben Sie etwa 3 Tropfen Basilikum-Öl in das Shampoo Ihrer Wahl, wenn Sie unter einer schuppenden und juckenden Kopfhaut leiden. Die Beschwerden werden dann effektiv gelindert werden und durch eine Steigerung der Durchblutung ist es möglich, dass auch Ihr Haarwachstum anzuregen.

Mit Basilikumöl entgiften

Nicht nur entzündliche Erkrankungen und die Ausleitung werden durch das reine ätherische Basilikum-Öl gemindert, weil es die Durchblutung anregt, sondern auch die Entgiftung, die Nieren, Leber und Milz werden in beiden Fällen verstärkt durchblutet. Sie leiten dann nicht nur mehr Gifte aus, sie nehmen auch mehr Nährstoffe auf.

 

Alles Gute wünschen

Naturheilpraxis Helga Rietig

und

Ferdinand Ziese, der kraüterkundige Nachtwächter von Schwerte.

Beifuß – Weihnachtsgans ohne Reue

Beifuß – Weihnachtsgans ohne Reue

 

Der Beifuß wächst gerne auf Brachland oder Geröllhalden.

Wir finden ihn in Schwerte z.B. hinter der Rohrmeisterei oder direkt an der Ruhr. Er kann bis zu 2 Meter hoch werden, ist aber trotzdem durch seine unscheinbaren Blüten leicht zu übersehen. Doch sobald man Beifuß in den Händen verreibt, entströmt ihm ein angenehmer Duft.

Er wurde früher auch das Salz des kleinen Mannes genannt. Immerhin hat man damals Salz zum Teil mit Gold aufgwogen und der Hellweg hat vom hellen Salz seinen Namen bekommen.

Wir nutzen Beifuss vor allem im Winter beim Zubereiten der traditionellen Weihnachtsgans, um Appetit und Verdauung zu verbessern, aber auch gegen Gallenbeschwerden vorzubeugen. Deshalb ist es sinnvoll, generell fettige Speisen damit zu würzen.

Aber Beifuß kann noch mehr.

Ihm werden antibakterielle, durchblutungsfördernde,
krampflösende und beruhigende Eigenschaften zugeschrieben. Er wurde früher gerne gegen Blähungen, Übelkeit, Durchfall und Mundgeruch im Tee verwendet.

Die entkrampfende Wirkung Des Beifusses wussten die Frauen bei kalten Händen und Füßen, Menstruationsbeschwerden, Stimmungsschwankungen und in den Wechseljahrensehr sehr zu schätzen.

DOCH VORSICHT!

Da er die Menstruation anregen kann, kann er über einen ähnlichen Mechanismus bei schwangeren Frauen auch eine Frühgeburt auslösen. Aber das ist die einzige Ausnahme.

Beifuß wirkt mild gegen Stress, Nervenanspannungen, Neuralgien und Schlafstörungen. Deshalb hat er es in unserer hektischen Zeit um so mehr verdient, wieder in unsere Küchen Einzug zu halten.

Er kann einfach wie jedes andere Gewürz den Speisen zugesetzt, in 38%-40%igem Alkohol oder Wein angesetzt, oder einfach als Tee getrunken werden.

 

Alles Gute und eine schöne Weihnachtszeit wünscht Naturheilpraxis Helga Rietig, gemeinsame Kräuterführungen mit Ferdinand Ziese, dem Nachtwächter von Schwerte.

 

 

Beifuß und Gans – das weihnachtliche Traumpaar

Beifuß (Artemisia vulgaris) ist eine unscheinbare Heilpflanze. Obwohl sie auf allen nährstoffreichen Böden wuchert, Wegränder oder unbebaute Plätzen belebt, bleibt sie dennoch oft unbeachtet. Beifuß macht auf den ersten Blick einen unattraktiven Eindruck: Die Blätter sind tief gesägt und von dunkelgrün-grauer Farbe. Selbst die Blüten sind kaum als solche erkennbar, denn sie sind unauffällig und fast farblos.

Aber für unsere Vorfahren  hatte Beifuß eine große Bedeutung. Die Germanen verehrten Beifuß beispielsweise als heilige, schützende Pflanze Wotans. Römer bauten Beifuß entlang ihrer Heerstraße an, um Soldaten und Reisenden eine leicht greifbare Heilanwendung zu ermöglichen. Beifuß wurde z.B. um die Füße gebunden und half so gegen Erschöpfung und müde Füße.

Das Kraut wurde nicht nur bei Vergiftungen oder Bissen von Tieren aller Art eingesetzt, sondern auch vorbeugend gegen wilde Tiere und sogar wegen seiner ätherischen Öle gegen Sonnenstich.

Wir verwenden Beifuß heute eher als Gewürzkraut. Fettige Fleisch- und Weihnachtsgerichte, wie z.B. die Weihnachtsgans, Eierspeisen und Kräuterbutter werden durch Beifuß leichter verdaulich, weil Beifuß das Leber-Galle-System und damit die Fettverdauung unterstützt.

Beifuß kann aber auch gegen Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden und Unwohlsein in den Wechseljahren, Übelkeit, Unruhe, Nervosität, und Schlafstörungen  eingesetzt werden, da Beifuß entkrampfend, beruhigend und  durchblutungsfördernd wirkt.

Durch seine ätherischen Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, die u.a. das Immunsystem stärken, Kampheröl und Inulin, ein geheimer Schlankmacher, kann Beifuß aber noch mehr. Er wirkt desinfizierend, antibakteriell, antimykotisch und sogar wehentreibend. Deshalb sollten Schwangere Beifuß meiden, damit es nicht zu einer Frühgeburt kommt.

Beifuß stand  mit seinen aromatisch duftenden Samen noch bis Anfang Dezember hinter der Rohrmeisterei.

 

Ein gesegnetes Weihnachtsfest wüschen Naturheilpraxis Helga Rietig, gemeinsame Kräuterführungen mit Ferdinand Ziese, dem Nachtwächter von Schwerte.